Ehemalige Synagoge
Die ehem. Synagoge wurde 1836 für die jüdische Gemeinde im klassizistischen Stil erbaut.

Zur Synagoge gehörte auch ein rituelles Bad (die sog. Mikwe) und eine Schule.

Das Gebäude dient heute als katholisches Gotteshaus.

Jüdisches Leben in Mainstockheim geht bis in das 16. Jahrhundert zurück, als 1594 ein jüdischer Einwohner am Ort genannt wird. Mindestens seit dem 18. Jahrhundert waren jüdische Familien im Ort ansässig, die bereits eine erste Synagoge (unbekanntes Baujahr) errichteten. 1836 erfolgte in der Hauptstraße 213 (heute An der Synagoge 9) der Bau einer neuen Synagoge mit Fenstern im charakteristischen Rundbogenstil der 1830er Jahre. Das Inventar der alten Synagoge wurde übernommen. Im gleichen Gebäude befand sich das Gemeindehaus, die Mikwe und die Israelitische Elementarschule.

1938 wurde die Inneneinrichtung beim Novemberpogrom zerstört und die jüdische Gemeinde im Ort hörte in den Wirren der Nazizeit auf zu existieren. Nach 1945 diente das Gebäude Flüchtlingen als Unterkunft.

In den 1950er Jahren wurde es von der heutigen Kirchenstiftung St. Gumbert, der katholischen Filialgemeinde Mainstockheim aufgekauft.

An dem Gebäude, das heute die katholische Kirche ist, erinnert eine Gedenktafel an die Verfolgung und Ermordung der jüdischen Einwohner in der Shoa.

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Foto: Josef Gerspitzer